Mátuschka Maßkwá („Mütterchen Moskau“)
1 08 2012Gestern liessen wir es nochmals etwas ruhiger angehen. Nach dem Frühstück haben wir fertig gepackt und um Punkt 12.00 Uhr hiess es Abschied nehmen von meinen Eltern für 8 Monate. War schon hart.
Mit dem Auto ging es dann zum Bahnhof, wo irgendwo der Zug nach Moskau um 13.30 Uhr fahren sollte. Zum Glück hatte ich den recht schnell gefunden. Bevor man auf das Perron darf, muss man noch das Gepäck durchleuchten (ja, wie auf dem Flughafen) und durch den Scanner durchlaufen. Obwohl es bei mir geklingelt hat wie auf dem Rummel, hat mich niemand rausgenommen. Glück gehabt 😉 Den Wagen und Platz zu finden, war aufgrund der englisch-sprechenden Zugbegleitern kein Problem. Leider hatte ich kein Fensterplatz, aber naja. Bald gesellte sich dann auch meine Sitznachbarin dazu – und siehe da: eine Schweizerin, die zusammen mit Freundinnen eine Russland-Reise macht. Durch die netten Gespräche verging die Zeit wie im Fluge und ich durfte auch ab und zu ans Fenster für ein paar Fotos. Pünktlich um 18.00 Uhr kamen wir am Bahnhof in Moskau an. Da bereits der erste Schock… Moskau ist doch nochmals ein ganz anderes Kaliber als St. Petersburg. Riesige Wolkenkratzer, Staus und 5-spurige Strassen sind keine Seltenheit. Aber alles eine Sache der Gewohnheit…
Weiter ging es in die Unterkunft für die nächsten beide Nächte: Hostel Godzillas. Ist ein nettes, ruhig gelegenes Hostel, das aber trotzdem nur 5 Minuten von der Metro weg liegt. Nach dem Einchecken nahm ich die Metro (28 Rubel) zum Kreml. Irgendwie hatte ich mich dann aber wohl im Metroausgang vertan (Kyrillisch muss ich noch etwas büffeln) und den Kreml erst nach etwas Suchen gefunden. So habe ich aber zumindest die nähere Umgebung auch noch etwas erkundet. Der Kreml ist schon sehr imposant. Mir persönlich haben die Basilius-Kathedrale und der Alexander-Garten am besten gefallen.
Ich schlenderte noch ein bisschen über den roten Platz bevor ich mir ein Plätzchen für das Nachtessen suchte. Es wurde wieder mal ein Pub 😉 Ich war im London Grill (weitere Infos), wo ich Fish Chowder und einen gratinierten Rindfleisch-Eintopf gegessen habe. War lecker und inklusive Getränken mit 850 Rubel durchaus bezahlbar.
Frisch gestärkt ging es nochmals zurück zum roten Platz, um diesen und den Kreml bei Nacht zu bewundern. Ein Spaziergang über die Brücke zur anderen Flussseite sei hier besonders empfohlen! Danach ging es wieder zurück ins Hostel, wo ich todmüde aber glücklich ins Bett fiel.
Den heutigen Tag begann ich mit einem Zwischenstopp im MiniMart gleich neben dem Hostel. Danach fuhr ich mit der Metro bis zur Haltestelle Sportivnaja und habe dort das Jungfrauenkloster mit dem angrenzenden Friedhof besucht. Auf diesem Friedhof liegen unter anderem Gogol, Tschechow und Chruschtschow begraben. Aber auch viele ranghohe Militärs habe ich entdeckt. Die Ruhe war eine willkommene Abwechslung nach der pulsierenden Stadt. Das Kloster selber besteht aus mehreren Bauten und bildete früher zusammen mit anderen Klöstern einen ersten Verteidigungsring um Moskau. Besonders erwähnt seien hier die schönen Zwiebeltürme der Kirche.
Auf dem Weg zurück zum Kreml legte ich bei der Christ-Erlöser-Kathedrale einen Zwischenstopp ein. Ist ein wunderschönes Bauwerk mit goldenen Zwiebeltürmen. Sie wurde erst 1997 anlässlich des 850. Jubiläums der Stadtgründung wieder errichtet. Das Original aus dem 19. Jahrhundert liess Stalin 1931 abreissen. Auch das Innere der Kirche ist sehenswert. Da der Eintritt frei ist (keine Shorts), kann man auch rein, um sich einfach ein bisschen abzukühlen 😉
Weiter führte mich der Weg zum Kreml, den ich noch von innen besuchen wollte: Eintritt zum Gelände: 350 Rubel. Im Inneren liegen drei Kathedralen, ein Glockenturm und mehrere sonstige Gebäude. Auch wenn die Kathedralen sehr eindrücklich sind, gefällt mir die Basilius-Kathedrale auf dem roten Platz bedeutend besser. Am Fusse des Glockenturms steht die 200t schwere Zarenglocke. Damit dürfte sie die grösste der Welt sein. Bei einem Brand 1737 brach ein 11t schweres Stück aus der Glocke raus und liegt heute noch daneben.
Heute habe ich das bisher beste Lokal gefunden: Na Mel’nitse. Es liegt gleich bei der Metrostation Krasnye Vorota und ist somit einfach zu erreichen. Hatte zuerst eine klassische Borschtsch mit Sauerrahm und eine Art Knoblauch-Kräuter-Öl. Danach genoss ich eine super gewürzten Lammkebab mit Grillgemüse. Dazu trank ich Cranberry-Saft. Lecker.
Dis Mami hät sicher brüeled bim Abschied?
Han letschte Fritig mini Kollegin verabschiedet, wo für es jahr uf China gaht, und niemert hät brüeled, sondern alli sind mega happy gsi und den hani mi halt zämegrisse und au nid gflennt..
Du schriebsch ja mega viel, da chum ich nie nah mit lese!
Mues me da eigentli hochdütsch schriebe, wils en dütsche Blog isch?
Ja, scho es bitz. Aber si mögends mier au gönnä, dassi go reise gahn.
Wirde in Zuekunft nüme so viel schriebe. Isch nur momentan wäg de Transsib so.
Dörfsch gern uf Schwizerdütsch kommentiere. Machi ja au 😀